Radentscheid Marl

Radentscheid Marl zieht sich aus Gespräch mit Verwaltung zurück

Das Kernteam der Initiative Radentscheid Marl hat mit großer Mehrheit beschlossen, die Gespräch mit der Marler Stadtverwaltung zu pausieren. Hintergrund sind die zu wenigen Fortschritte bei der Umsetzung der neun Radentscheid-Ziele.

Der Stadtrat hatte 2020 das Bürgerbegehren für zulässig erklärt, so dass die Inititive mit 6.275 Unterschriften bei einem Radentscheid hätte an die Wahlurnen gehen können, um die Umsetzung der Ziele zu erreichen.

Parteien machten sich Ziele zu eigen und beschlossen 1:1-Umsetzung

Radentscheid Marl zieht sich aus Gespräch mit Verwaltung zurück

Der Stadtrat folgte dem Bürgerbegehren, sprach sich für eine bessere Radinfrastruktur und eine klimaschonende Mobilität aus und beauftragte die Marler Stadtverwaltung, bis 2028 insgesamt 65 Millionen Euro in den Radverkehr zu investieren.
Dabei wurde vereinbart, dass von den acht Millionoen Euro 80 Prozent (6,4 Millionen Euro) über Fördergelder beantragt und die restlichen 20 Prozent (1,6 Millionen Euro) aus Eigenmitteln bezahlt werden sollen.

Doch auch 2023 und damit fast dreieinhalb Jahre nach dem politischen Beschluss ist die Stadt Marl noch weit entfernt von den Zielen. Fakt ist, dass die geplanten Fördermitteln von rund 20 Millionen Euro, nur ein Bruchteil beantragt worden ist.

Auch die Personalsituation im Planungsamt ist dramatisch. Obwohl der Radentscheid und damit das größte Verkehrsinfrastrukturprojekt unserer Stadt Marl zusätzliche Verkehrsplanerinnen und -planer benötigt, um Projekte zu planen und Fördergelder dafür zu beantragen, sinkt die Zahl der Beschäftigten der Verkehrsplanung durch Weggang zu anderen Arbeitgebern und durch Pensionierung.

Natürlich ist es schwer, am Markt Fachkräfte zu finden. Aber der Radentscheid Essen, der drei Monate nach uns mit der Umsetzung startete, hat inzwischen mehrere städtische Mitarbeiter, die sich in Vollzeit um den Radenscheid kümmern und 22 zusätzliche Radverkehrsplanerstellen besetzt.

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