Radentscheid Marl

Bürgerbegehren „Radentscheid Marl“ ist zulässig:


Marler Stadtrat beauftragt Verwaltung mit 65-Millionen-Euro-Investition für den Radverkehr.

Der Marler Rat hat am Donnerstag (25.06.2020) das Bürgerbegehren „Radentscheid Marl“ für zulässig erklärt. Damit ist Marl nach Aachen die zweite Stadt in Nordrhein-Westfalen, wo die Bürgerinnen und Bürger an die Wahlurnen gerufen werden könnten, um anstelle der Politik selbst über eine bessere Radinfrastruktur zu entscheiden. Damit gehen nach dem landesweiten Aufbruch Fahrrad von ADFC und Radkomm e.V. nun auch auf kommunaler Ebene von den Städten Aachen, Bielefeld und Marl wichtige kommunale Signale für die künftige Verkehrspolitik in NRW aus.

Die Initiative „Radler-Stammtisch-Marl“ hatte das erforderliche Quorum von 4.160 Unterschriften auf dem Höhepunkt der Corona-Kontaktsperre trotz schwieriger kontaktloser Sammlung im Rekordtempo von nur vier Wochen um mehr als 2.000 übertroffen.

Der Marler Stadtrat machte sich außerdem die von der Initiative geforderten neun Ziele für eine bessere Fahrradinfrastruktur und einen klimaschonende Mobilität zu eigen und beauftragte die Verwaltung, in den kommenden acht Jahren rund 65 Millionen Euro in den Radverkehr zu investieren.

Damit ist Marl die erste Stadt im Ruhrgebiet und in einer Mittelstadt unter 100.000 Einwohnern, die die Verkehrswende durch den Druck der Bürger einleitet.

Die Initiatoren Eva Lück, Heinz Borgmann und Ludger Vortmann dankten den Ratspolitikern für ihren Mut und rollten gemeinsam mit den Mitgliedern des Radler-Stammtischs vor der Ratssitzung einen roten Teppich aus – als Symbol für die Investitionen in sichere und komfortable Radwege.

„Wir danken vor allem den Bürgerinnen und Bürgern in Marl, die uns mit ihrer Unterschrift unterstützt haben. Es ist sehr beeindruckend, wenn man bedenkt, dass wir zwar die 6.275 Unterschriften sehen. Unsichtbar bleiben die tausenden Kinder und Jugendlichen unter 16 Jahren in den Familien, die nicht unterschreiben durften, das aber gerne getan hätten.“  

Ludger Vortmann, Mitinitiator Radentscheid Marl

Heinz Borgmann: „Vom Umbau unserer Stadt in eine Fahrradstadt werden alle profitieren. Die Bürger, die in einer lebenswerten Stadt gerne wohnen, aber auch der Einzelhandel, weil die Aufenthaltsqualität weiter steigen wird.“   

Heinz Borgmann, Mitinitiator Radentscheid Marl

„Es ist ein wichtiges Signal für viele andere Städte in Deutschland, wo die Menschen bereit sind, ihre Mobilität zu verändern, aber die Infrastruktur nicht mitkommt.“

Eva Lück, Mitinitiatorin Radentscheid Marl

 
Die Investition in den Radverkehr in Marl ist umso beeindruckender, weil Marl nun an alte Zeiten anknüpfen kann. Die ursprüngliche Fahrradpionierin und Mitgründerin der Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundlicher Städte (AGFS-NRW) wurde von der AGFS 2014 ausgeschlossen, weil kaum noch in den Radverkehr investiert wurde und die Radwege verfielen.

  
Pressekontakt:
Ludger Vortmann, 0171-3813783

kontakt@radentscheid-marl.de
www.radentscheid-marl.de

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